4. Dezember 2025 : 13:55 - 15:40

Veranstaltungsraum: RAUM B

13:55 - 14:15 OS-APS – Eine offene Infrastruktur für digitales Publizieren
Sarah Bösendörfer (Universitätsbibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg)
Veranstaltungsraum: RAUM B

Die Open Source Academic Publishing Suite (OS-APS) bietet eine offene Infrastruktur für digitales Publizieren von Diamond Open Access Publikationen für Universitätsverlage und wissenschaftliche Publikationsdienste.

Die Open Source Academic Publishing Suite (OS-APS) bietet eine offene Infrastruktur für digitales Publizieren von Diamond Open Access Publikationen für Universitätsverlage und wissenschaftliche Publikationsdienste. In unserem Single Talk möchten wir die Entstehung von OS-APS kurz vorstellen und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Software beispielhaft anhand des aktuellen Entwicklungsstands zeigen. In der ersten Projektlaufzeit „Open Source Academic Publishing Suite (OS-APS)“ war das Ziel, einfach und kostengünstig medienneutral zu publizieren. Der Softwaregedanke ist: ein Word-Manuskript wird importiert und die Software extrahiert automatisch das XML. Daraufhin kann der Inhalt im Editor bearbeitet und anschließend als PDF oder HTML exportiert werden. Templates steuern das Corporate Design, ein Template Development Kit ermöglicht die Erstellung eigener Templates. OS-APS ist mit Open Journal Systems (OJS) und Open Monograph Press (OMP) sowie Repositoriensoftwares (wie DSpace) kompatibel. Die generierten Publikationen können so Open Access veröffentlicht werden. Ziel der aktuellen zweiten Förderphase des Projektes ist der Ausbau der Open Publishing Suite für STEM-Publikationen und ein verbesserte Onlinedarstellung. Dies bedeutet es wird momentan daran gearbeitet, dass auch LaTeX-Dokumente in die Software importiert werden können, es wird ein JATS-/BITS-Reader entwickelt und die exportierten E-Book-Formate sollen barrierearm sein. Durch die Open Source Ausrichtung wird insbesondere die Open Access Community eingebunden. Diesbezüglich werden bereits andere offene Informations- und Publikationsinfrastrukturen mit der Software beim Publizieren unterstützt, wie etwa Fachinformationsdienste (FIDs) mit ihren Hostingangeboten. Zudem wünschen wir uns weitere Vernetzung mit publizierenden Einrichtungen, um den Mehrwert der Open Source Software OS-APS noch weiter steigern und publik machen zu können.

14:20 - 14:45 Kollaborative Übersetzungssprints – Einblicke in die Übersetzung der OJS-Nutzer:innen-Dokumentation ins Deutsche
Jorina Fenner (sie/ihr) (TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften)
Veranstaltungsraum: RAUM B

Wir zeigen wie wir gemeinsam Kolleg:innen aus anderen Bibliotheken die Open Journal Systems (OJS) Nutzer:innen-Dokumentation ins Deutsche übersetzen.

Open Journal Systems (OJS) ist eine weitverbreitete, kostenlose Open-Source-Software zur online Verwaltung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel in Zeitschriften und Konferenzbänden. Auch bei TIB Open Publishing ist OJS die Grundlage für die Zeitschriften- und Tagungsbandpublikation. Obwohl OJS ebenfalls von zahlreichen anderen Institutionen genutzt wird, existiert bisher keine deutschsprachige Nutzer:innen-Dokumentation für OJS. Dies versuchen wir in Übersetzungssprints gemeinsam mit einer wechselnden Gruppe aus anderen Bibliotheken zu ändern und übersetzen seit Ende 2024 regelmäßig Teile der OJS-Nutzer:innen-Dokumentation ins Deutsche. In unserem Beitrag möchten wir einerseits einen Einblick in den Ablauf eines Übersetzungssprints geben und andererseits die Teilnehmenden einladen zusammen zu übersetzen. Dabei zeigen wir nicht nur die Übersetzungssoftware, das (wachsende) Glossar und wie wir uns bei einem Sprint koordinieren, sondern teilen auch Diskussionspunkte und wiederkehrende Fragestellungen im Übersetzungsprozess.

14:50 - 15:10 Systemfrage Diamond-Open-Access: Effiziente Planung und Steuerung von Publikationsprozessen
Andreas Kennecke (Universitätsbibliothek Potsam), Janna Kienbaum (Universitätsbibliothek Potsam), Michael Reiche (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig, Fakultät Informatik und Medien), Diana Tillmann (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig, Fakultät Informatik und Medien), Marco Winkler (Universitätsbibliothek Potsam)
Veranstaltungsraum: RAUM B

Wie können Universitätsverlage ihre Publikationsprozesse optimieren und welche Anforderungen werden an ein Workflow-Management-System gestellt? Mit diesen Fragen setzt sich der Beitrag auseinander und stellt die Ergebnisse des Projekts 'OA-WFMS' vor.

Universitätsverlage, zumeist an Bibliotheken angegliedert, sind seit mehr als 25 Jahren eine Erfolgsgeschichte und Vorreiter des Open-Access-Publizierens in der Hand der Wissenschaft. Sie haben Bibliotheken um neue Aufgabenfelder bereichert, die vielfältige neue Kompetenzen, Workflows und technische Infrastrukturen erfordern. Die Geschäftsprozesse im Bereich Informationskompetenz unterscheiden sich deutlich von denen im Bereich Publikationskompetenz. Bibliotheksprozesse sind nicht auf das Verlagswesen zugeschnitten. Um den komplexen Produktionsprozess einer Open-Access-Publikation beherrschen zu können – von der ersten Anfrage über den Manuskripteingang, die Qualitätssicherung und technische Herstellung bis hin zur Rechnungsstellung, Auslieferung und Onlinestellung der Publikationen – mussten Workflows entwickelt und eingerichtet werden, die diesen Prozess strukturieren und steuern. Als individuelle Hilfsmittel dienen derzeit vor allem Excel-Tabellen, in Kleinstverlagen manchmal auch nur mentale Listen. Mit ihnen werden die Arbeitsabläufe dokumentiert und die Arbeitsstände mehr schlecht als recht erfasst. Das Fehlen einer geeigneten Software für die Publikationsplanung und -produktion wird in der AG Universitätsverlage seit vielen Jahren diskutiert. Dabei entstand die Idee, gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis die Geschäftsprozesse und Workflows in Universitäts- und Hochschulverlagen zu analysieren und daraus Anforderungen an ein geeignetes Workflow-Management-System (WFMS) abzuleiten. Diese Idee wird derzeit in einem vom BMFTR geförderten Verbundprojekt der Universitätsbibliothek Potsdam und der HTWK Leipzig verwirklicht. Der Talk beleuchtet die Ergebnisse des Forschungsprojekts. Diese umfassen Experteninterviews, Lastenhefte mit agglomerierten Anforderungen an ein WFMS sowie die Diskussion und Prüfung auf ihre Praxistauglichkeit in Pilotverlagen.

15:15 - 15:40 Der steinige Weg zur offenen Praxis: Wie OER-Schulungen in der Alphabetisierung und Grundbildung Hürden abbauen
Mareike Kholin (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen), Robin Rothe (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen)
Veranstaltungsraum: RAUM B

Welche Widerstände und Ängste gibt es bei Lehrenden gegenüber der partizipativen Anwendung digitaler Technologien und Inhalte? Wie können Beratungsangebote helfen? Im Rahmen unserer Evaluation zu einem Beratungskonzept wollen wir Ansätze diskutieren.

Offene Bildungsmaterialien (Open Educational Resources, OER) bieten gerade in der Grundbildung neue Chancen für mehr Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit. Sie ermöglichen es Lehrkräften, Kursleitenden und Bildungsplanenden, Materialien passgenau auf die heterogenen Lernvoraussetzungen ihrer Teilnehmenden zuzuschneiden, was ein entscheidender Faktor für Motivation, Lernerfolg und nachhaltige Teilhabe sein kann. Dafür ist die Offenheit gegenüber der partizipativen Nutzung digitaler Technologien und Inhalte von Vorteil - wenn nicht sogar erforderlich Doch der Weg zur offenen Praxis ist oft steinig: Zeit- und Finanzknappheit, unklare Zuständigkeiten, fehlendes Rechtswissen oder Unsicherheiten im Umgang mit Urheberrecht und offenen Lizenzen hemmen die Verbreitung. Mit der Produktdatenbank Alphabetisierung und Grundbildung (PAG) steht nun in Deutschland erstmals eine zentrale Infrastruktur zur Verfügung, die Materialien systematisch bündelt, zugänglich macht und ihre Nachnutzung erleichtert. Die PAG stärkt damit eine in der Alphabetisierung und Grundbildung bislang fragmentierte OER-Landschaft. Neben Angeboten für Nutzerinnen und Nutzer wurden auch für (potenzielle) Materialerstellende niedrigschwellige Trainingsformate entwickelt, die Barrieren abbauen und Schritt für Schritt an offene Publikationsprozesse heranführen. In unserem Beitrag präsentieren wir die dazugehörigen Evaluationsergebnisse und reflektieren: Welche Hindernisse lassen sich mit gezielten Angeboten überwinden? Welche Kompetenzen und Rahmenbedingungen sind entscheidend, um OER in der Alphabetisierung und Grundbildung nachhaltig zu verankern? Und: Wie können die gewonnenen Erkenntnisse in andere Bildungsfelder übertragen werden? Wir möchten gemeinsam diskutieren, wie OER und Repositorien wie PAG die Alphabetisierung und Grundbildung zukunftsfähig machen und welche Schritte es braucht, um digitale Offenheit auch in diesem Bereich konsequent umzusetzen.

zurück zur Liste

Direkt in die Räume: