3. Dezember 2025 : 13:00 - 14:15

Moderation: Christiane Felsmann (sie/ihr) (Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen))

Veranstaltungsraum: RAUM A

13:00 - 13:20 Komplex digital - Digitale Probleme und Lösungen aus der Arbeit des Projektes Digital-Zebra
Britta Schulte (He/Him) (Projekt Digital-Zebra)
Veranstaltungsraum: RAUM A

Mit fortschreitender Digitalisierung findet gesellschaftliche Teilhabe zunehmend online statt: Ticketkauf, Formularbearbeitung, Austausch sind in vielen Fällen nur noch digital möglich. Was für viele bequem ist, schließt andere aus.

Mit fortschreitender Digitalisierung findet gesellschaftliche Teilhabe zunehmend im öffentlichen Raum statt: Ticketkauf, Formularbearbeitung, Austausch und Kommunikation sind in vielen Fällen nur noch digital möglich. Was für viele bequeme Lösungen darstellt, lässt andere mit großen digitalen Fragezeichen da stehen. Neben körperlichen und geistigen Behinderungen, werden oft Bildung, Sprache, Armut oder Alter als Hürden erkannt.
Doch was heißt das in der Praxis? Aus unseren Erfahrungen in der Digital-Beratung des Projektes Digital-Zebra in Berlin berichten wir über Schwierigkeiten, Fragen und Bedürfnisse, die Menschen täglich in ihrem Umgang mit digitalen Angeboten erfahren und erleben. Wir zeigen auf wie komplex und vielschichtig die Hürden sind, denen die Menschen gegenüberstehen.

13:25 - 13:45 blindFind – Ein Orientierungssystem für Menschen mit Sehbehinderung
Juliane Flade (sie/ihr) (SLUB Dresden)
Veranstaltungsraum: RAUM A

Wie kann man Orientierung in Gebäuden für Menschen mit Sehbehinderung verbessern? Welche Möglichkeiten bietet dabei das System blindFind?

Das Orientierungssystem blindFind ermöglicht es für Menschen mit starker Sehbehinderung wichtige Zielpunkte in Gebäuden selbstständig zu erreichen. Grundlage des Systems ist die App blindFind und dazugehörige Boxen die an relevanten Punkten im Gebäude angebracht werden. Die Boxen geben Umgebungsinformationen an die App über Bluetooth aus. Ich stelle das System und unsere Erfahrungen damit an der SLUB in Dresden in meinem Beitrag vor und gebe Gelegenheit für Fragen und Anregungen.

13:50 - 14:15 „Seid ihr schon barrierefrei – und falls ja, wo?“ Wir sammeln kleine und große Schritte zu mehr Offenheit und Teilhabe
Markus Putnings (er/ihm; he/him) (Technische Hochschule Deggendorf (THD), Bibliothek)
Veranstaltungsraum: RAUM A

Wie barrierefrei sind Bibliotheken in Deutschland heute? Im Programm-Slot sammeln und priorisieren wir praxisnahe Ansätze und Erfahrungen für mehr digitale Inklusion – von kleinen Schritten bis hin zu strukturellen Lösungen.

Digitale Offenheit umfasst u. a. auch den Abbau digitaler Barrieren für Studierende und Mitarbeitende mit Behinderungen. Im Kontext von Initiativen wie dem Open Library Badge (z. B. Kriterium „Bibliothek als offener Ort“) oder den Sustainable Development Goals (u. a. SDG 10 „Ungleichheiten verringern“ und SDG 16 „Friedliche und inklusive Gesellschaften“) gewinnt Barrierefreiheit daher stetig an Bedeutung. Während in anderen Ländern bereits wegweisende Strukturen etabliert sind – etwa das Teiresias Support Centre an der Masaryk-Universität Brünn, das Studierende mit besonderen Bedürfnissen umfassend unterstützt, oder der schwedische Talking Books-Service, der auf Anfrage Studienliteratur barrierefrei bereitstellt – bleibt Deutschland hier deutlich zurück. Hier bestehen oft nur punktuelle Angebote, ohne übergreifende Strategien oder föderale Infrastrukturen. Barrierefreiheit ist zudem ein weites Feld: Sie reicht von Brailledruckern über induktive Höranlagen bis hin zu innovativen Assistenztechnologien, die mit Kameras und Sensoren Orientierungshilfen geben und mittels Spracherkennung Türen öffnen. Angesichts knapper Budgets stellt sich jedoch die Frage: Wo sollten Bibliotheken beim Erwerb und Einsatz solcher Technologien sinnvollerweise priorisieren – und welche Angebote werden in der Praxis tatsächlich am häufigsten nachgefragt? Im interaktiven Talk möchten wir diesen Fragen gemeinsam nachgehen. Teilnehmende sind eingeladen, vorab in ihren Einrichtungen zu recherchieren und Erfahrungen einzubringen – auch zu Anfragen, die bislang nicht erfüllt werden konnten. Denn nicht selten wechseln Studierende mit Behinderungen an besser ausgestattete Hochschulen, wenn entsprechende Services fehlen. Ziel des Talks: Gemeinsam erarbeiten, wie Bibliotheken trotz unterschiedlicher Ausgangslagen und beschränkter Mittel erste bzw. priorisierte Schritte zu mehr Barrierefreiheit gehen können – und welche Maßnahmen hierbei den größten Mehrwert schaffen.

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