Andreas Grossmann

Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Zürich

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Andreas Grossmann ist studierter Sprachwissenschaftler und arbeitete mehrere Jahre als Redaktor, Wissenschaftsjournalist und Werbetexter. An der PH Zürich ist er seit 2019 für die Kommunikation sowie die Vermarktung des Dienstleistungsportfolios zuständig. Neben seiner Mitarbeit im Bereich Informationskompetenz entwickelt er das Innovations- und Eventmanagement sowie die Kommunikationsstrategie weiter. Er ist Mitglied der erweiterten Hochschulkommunikation sowie der KI-Kerngruppe der Hochschule.

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Offenheit gegenüber Digitalem und Offenheit von Digitalem – 10 Jahre E-preferred-Strategie in einer Hochschulbibliothek
December 3, 2025 11:50 - 12:10
Veranstaltungsraum: RAUM B

Seit 2016 werden elektronische Medien in der Anschaffung der Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Zürich systematisch bevorzugt (e-preferred). Das verlangt Offenheit gegenüber Digitalem, aber auch Offenheit von Digitalem. Eine Bestandsaufnahme.

Offenheit ist ein Leitprinzip der Bibliotheksarbeit. Sie spiegelt sich im öffentlichen Zugang und grosszügigen Platzangebot von Bibliotheken – oder in bewährten Partizipationsformen wie der Open Library. Nebst diesen physischen Dienstleistungen unterhält die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Zürich ein breites Portfolio an digitalen Services, das zu grossen Teilen ebenfalls auf Offenheit setzt. Im Talk soll geklärt werden, wie Offenheit gegenüber Digitalem, aber auch Offenheit von Digitalem erreicht wird. Hinsichtlich des ersten Punkts blickt die Bibliothek auf eine bewegte Geschichte von nunmehr 10 Jahren E-preferred-Strategie zurück: Seit 2016 werden elektronische Medien in der Anschaffung systematisch bevorzugt, was zu einem massiven Shift im Erwerbungsbudget, zu einem kontinuierlichen Abbau physischer Titel sowie zu diversen Anpassungen, etwa im Controlling und der Klassifikation des Bestands oder in der Beratung und Kommunikation der Dienstleistungen führte. Die E-preferred-Strategie verlangte von den Mitarbeitenden, Fachreferierenden und Bibliotheksnutzenden früh und in hohem Masse Offenheit gegenüber Digitalem. Das zeigte sich besonders während gross angelegter öffentlicher Aussonderungsaktionen von physischen Dubletten, veralteten Auflagen und «Ladenhütern». Welche negativen und positiven Themencluster prägten den Diskurs rund um die E-preferred-Strategie in den letzten 10 Jahren? Im Talk wird ein Schlaglicht geworfen auf den Wandel von Nutzungsgewohnheiten, die Auswirkungen auf die Bestandsvielfalt und -kosten, die Abhängigkeit von Verlagen, die Kommunikation der «unsichtbaren» E-Medien oder die Erweiterung des Lernraums. Die Offenheit gegenüber Digitalem hängt dabei immer auch mit der Offenheit von Digitalem zusammen. Die Bibliothek berichtet von ihren eigenen Erfahrungen mit Zugangs- und Usabilityhürden des digitalen Bestands, mit Open Access und Open Educational Resources sowie mit gemeinsamen Initiativen wie swisscovery.

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